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Im Umgang mit Tieren können Kinder und Jugendliche ihre personalen und sozialen Kompetenzen unbelastet und zwanglos erproben und verfeinern – bei Tieren sind Trost und Spaß  garantiert,  emotionale Gespräche und Berührungen nicht  peinlich,  Geheimnisse gut aufgehoben.
Die Chance, mehr über Tiere zu erfahren, im direkten Kontakt Ängste abzubauen und positive Erfahrungen machen zu können, sollte vielen Kindern geboten werden.

Da im privaten Bereich die Tierhaltung aus nachvollziehbaren Gründen geringer wird, bieten immer mehr Schulen ihren SchülerInnen diese Möglichkeit – besonders Hunde sind an manchen Schulen bereits ein gewohnter Anblick.

Pädagogisch richtig eingesetzt, stellen Hunde eine motivierende Bereicherung für  den Unterricht dar, erhöhen die Schulzufriedenheit und verbessern das Klassenklima: Stress  bei den SchülerInnen wird reduziert, „schwierige“ Kinder sind weniger laut und sozial verträglicher, während ruhige Kinder mehr aus sich herausgehen. Insgesamt wird die Empathiefähigkeit erhöht.
Die Stressreduktion und die verbesserte Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler nutzt  beispielsweise das Programm  R.E.A.D  (The Reading Education Assistance Dog) sehr erfolgreich: GrundschülerInnen mit Leseschwächen lesen den Hunden regelmäßig vor, lesen lauter und verbessern signifikant ihre Lesefähigkeit.

Die gesundheitsfördernde Wirkung der Mensch-Tier Beziehung ist in der wissenschaftlichen Literatur oftmalig beschrieben. Besonders die Reduktion von Angst und Stress durch die Anwesenheit und Interaktion mit Tieren hat eine heilsame und zum Teil auch präventive Wirkung. Für die Schule bedeutet das, dass Kinder durch die Präsenz von dafür geeigneten Tieren im Lernen unterstützt werden können.

Die Private Pädagogische Hochschule Burgenland bietet jährlich einen  Lehrgang „Hundegestützte Pädagogik in der Schule“ im Ausmaß von 6 European Credits an.

Ein derartiger Lehrgang gilt nach den dafür im Juni 2012 erlassenen Kriterien des bmukk, als Voraussetzung für den Einsatz von Hunden in der Schule.

Bindung und Entwicklung

Im vorliegenden Projekt soll untersucht werden, ob sich über den Umweg einer Beziehung zu einer Großmutter sichere Bindungsbeziehungen zwischen Kindern und ihren Lehrern eher anbahnen lassen. Dieser zunächst ungewöhnlich anmutende Zugang begründet sich dadurch, dass es in der Beziehung zu einer Großmutter eher keine der beschriebenen Transmissionsprozesse zu geben scheint. Unsichere Bindungen werden zwar auf andere Erwachsene übertragen (die dazu tendieren, sich wiederum komplementär zu verhalten), scheinbar aber nicht auf Großmütter. Die bisherigen narrativen Daten legen nahe, dass ungeachtet des internalisierten Bindungsmusters – ob es nun sicher, unsicher oder hochunsicher ist - Kinder eher eine positive Beziehung zu einer ihr fremdem Großmutter entwickeln. Diese Ergebnisse basieren allerdings nur auf ersten Fragenbogendaten. In dem vorliegenden Projekt soll zum ersten Mal untersucht werden, ob sich sichere Bindungsprozesse zwischen Kindern und Großmüttern auch auf der Verhaltensebene sowie auf neurobiologischer Ebene nachweisen lassen. Ließe sich das bestätigen, käme der Arbeit mit ausgebildeten älteren Menschen der schulischen Arbeit eine große Bedeutung bei der Veränderung der maladaptiven Beziehungsmuster unsicher gebundener Kinder zu. Großmütter könnten die Kinder für sichere Bindungserfahrungen offen machen und es Lehrern so extrem erleichtern, eine sichere Beziehung zu diesen Kindern aufzubauen, die wiederum der wichtigste Prädiktor für eine schulische Entwicklung sowohl im kognitiven als auch im emotionalen und sozialen Bereich ist. Mit den gleichen Ressourcen könnten so wesentlich mehr betroffene Kinder erreicht werden.

Mag. Dr. Barbara Winkler, MA

  • Institut für Ausbildung und Praktische Studien
  • Institut für Religionspädagogik und Diversität

Eva Stahleder

  • Administration