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Fachstelle für Transformative Bildung und Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE)

Bildungs- und gesellschaftheoretische Klärung – ein Plädoyer für den Bedarf

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist eines der zentralen Themen des 21. Jahrhunderts. Sie eröffnet allen Menschen die Chance zur Aneignung von Wissen, Werten und Kompetenzen, um informierte Entscheidungen zu treffen und verantwortungsbewusst zum Schutz der Umwelt, für eine bestandsfähige Wirtschaft und eine gerechte Gesellschaft für aktuelle und zukünftige Generationen zu handeln sowie dabei die kulturelle Vielfalt zu respektieren (Weltaktionsprogramm BNE der UNESCO).

Das Konzept der transformativen Bildung ist hierbei zentral. Ihr primäres Ziel ist es, Orientierung für pädagogisches Handeln zu bieten und Bildungsprozesse so zu gestalten, dass sie zu einer nachhaltigen planetaren Entwicklung beitragen können. Konkret impliziert dies folgende Leitideen (Schreiber & Nöthen 2023):

  • Transformative Bildung orientiert sich problemorientiert an der gegenwärtigen und zukünftigen Lebenswelt (junger) Menschen. Sie ist reflexiv, da sie ein Bewusstsein für die Auswirkungen menschlichen Handelns auf unterschiedlichen Eben befördert. Ihr Ziel ist es, auf eine gerechte und zukunftsfähige Umgestaltung dieser Verhältnisse hinzuwirken.
  • Transformative Bildung orientiert sich an einem emanzipatorischen Bildungsverständnis. Sie möchte nicht nur zur kritischen Analyse des Status quo beitragen, sondern Menschen dazu befähigen, gegenüber Unterdrückung und zerstörerischen Prozessen auch selbstbestimmt handlungsfähig zu werden.
  • Transformative Bildung setzt sich für eine dialogische Diskussionskultur ein, die eine kollektive Bildungsarbeit ermöglichen soll. Es geht darum, Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven und Bereichen zusammenzubringen und gemeinsam Lösungsansätze für wahrgenommene Herausforderungen zu entwerfen / umzusetzen.
  • Transformative Bildung ist kein Masterplan oder Kochrezept, welches zur Gestaltung einer besseren Welt anleitet. Sie ist vielmehr ein zukunftsfähiges und problemorientiertes Bildungsgeschehen, das jene Kompetenzen und Bereitschaften entwickelt, die es braucht, um Unterricht und Welt zu einem demokratischen Handlungsfeld zu machen, an dessen Gestaltung alle wirkmächtig teilnehmen können.      

Umsetzungsmöglichkeiten an der PPH Burgenland

Die PPH Burgenland sieht sich als international vernetztes Kompetenzzentrum im Bereich der zukunftsfähigen Aus- und Weiterbildung von Lehrern und Lehrerinnen der Primar- und Sekundarstufe. Entsprechend erkennen wir BNE als einen lebenslangen, integrativen Lernprozess, durch den eine ganzheitliche und transformative Bildung gefördert werden soll. Lernanlässe und -umgebungen werden lebenswelt- und handlungsorientiert erfahrbar gemacht und Lernende erkennen dadurch ihre gegenwärtige und zukünftige Lebenswelt als potentiell veränderbar. Aktuell sind in diesem Kontext globale Megatrends (z. B. Urbanisierung, Individualisierung, Digitalisierung) oder konkrete Ereignisse (z. B. Gesundheitskrisen, Wirtschaftskrisen, Kriege oder Innovation) zu berücksichtigen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen geht es darum, durch kritisch-emanzipatorische Bildung zur nachhaltigen Entwicklung einen subjektzentrierten Möglichkeitsraum zu schaffen, in dem gegenwärtig dominierende Paradigmen globalwirtschaftlicher Wachstums- und Verwertungslogiken  aus der Sichtweise unterschiedlicher Interessenslagen sowie der eigenen Betroffenheit reflektiert und alternativ gedacht werden können. Nachhaltigkeit stellt entsprechend kein normatives, geschlossenes Konzept dar, sondern das ergebnisoffene Handlungsfeld einer zeit-, situations-, und wissensabhängigen Ausgestaltung einer tragfähigen gemeinsamen Zukunft.      

Transformative Bildung / BNE als kollektive Querschnittsmaterie an der PPH Burgenland – Entwurf eines strategischen Vierecks

Ausgangspunkt sind zentrale Schlüsselprobleme der Gegenwart in ihren sozialen, politischen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen. Welche Lernarrangements sind notwendig, um sie besser einordnen, begreifen und bewältigen zu können? Wie kann aus fachlicher, fächerübergreifender und überfachlicher Sicht dazu an der PH beigetragen werden?

  • Problemzentrierte Forschung der Studierenden (z.B. Mastercolloquium Transformation, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit; wäre übergreifend möglich in den Bereichen Sprachen, Geographie, Wirtschaft, Geschichte, Gender Studies…)
  • Problemzentrierter Fokus in der Lehre (z.B. Forschendes Lernen zum gesellschaftlichen Wandel in Kooperation PH & Schule, Nature Peers)
  • Förderung eines dialogischen und kollektiven Bildungsverständnisses über die Hochschule hinaus (z.B. Sciencetalks in Kooperation mit Expert:innen, Studierenden und Schüler:innen, in denen gemeinsam konkrete Problemstellungen thematisiert und in Angriff genommen werden können)
  • Förderung und Kommunikation einer wertschätzenden & familienfreundlichen Hochschulkultur (z.B. klare und möglichst verbindliche Regeln in Hinblick auf Gleichbehandlung, Mobbing, Gewalt, Diskriminierung, geschlechtergerechte Sprache…) 

HS-Prof. Mag. Dr. Felix Bergmeister

  • Institut für Ausbildung und Praktische Studien
  • Zentrum Bildung für Nachhaltige Entwicklung

DI Daniela Fädler

  • Institut für Fortbildung und Beratung

Mag. (FH) Gabriele Klampfer-Heider

  • Institut für Fortbildung und Beratung
  • Zentrum Bildung für Nachhaltige Entwicklung

HS-Prof. Mag. Dr. Felix Bergmeister

  • Institut für Ausbildung und Praktische Studien
  • Zentrum Bildung für Nachhaltige Entwicklung